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Spendenlauf Tag 6: Halbzeit

  • Autorenbild: Lucas Männecke
    Lucas Männecke
  • 31. März 2024
  • 4 Min. Lesezeit


Der Weidberg grüßte am Morgen mit leichten Sonnenstrahlen und angenehmer Temperatur.

Das wussten auch die Ponys zu schätzen, denn sie schliefen gemeinsam während wir frühstückten. Gesellschaft leistete uns dabei Petra Hartmann aus Brunnhartshausen. Sie ist Heilpädagogin und Klangschalenexpertin. Sie unterstützt die Rhönschätze schon einige Jahre aktiv bei allen Veranstaltungen und Projekten. Zusammen mit Kathrin Neumann, die ein Yoga Studio in Kaltennordheim betreibt und gestern mit ihrer Familie zu Besuch war, haben sie schon viele schöne Abende in Kathrins Studio veranstaltet.

Mit im Gepäck hatte Petra frischen Kaffee, mit dem wir gut in den neuen Tag starteten. Mit einer weiteren helfenden Hand konnten unsere "7 Sachen" anschließend raus geschleppt und die Pferde fertig gemacht werden.

Auch die Koppel musste wieder abgebaut werden, Lucas Wachenbrunner wollte das Material dann abholen.

Seit 2020 hat er den Selbstversorgerhof seiner Großeltern in Kaltenwestheim übernommen und daraus einen Bio-Bauernhof gemacht, der das Tierwohl und die regenerative Landwirtschaft groß schreibt. (Waestemer Weidewirtschaft) Auf seinem Hof könnt ihr frische Eier, Weidehähnchen, Steuobst, Fleischpakete, Weidegänse und Nudeln erwerben! Eine Investition die sich lohnt! Zusammen mit seiner Partnerin Annika (Vier Hennen), die ein Gemüse-Profi ist, habt ihr kompetente Ansprechpartner rund um gesunde Lebensmittel.


Als Lucas Männecke von fotofactory, der uns seit vielen Jahren medial unterstützt und alles rund um Werbung der Rhönschätze erledigt, auf den Hof fuhr, waren wir für den heutigen Tag komplett und starteten unsere Tour Richtung Horbel. Als kleine "Halbzeit" haben wir dann das kleine Video oben gefilmt.

Die Stecke verlief heute in der Nähe meiner ehemaligen Heimat. Auf gewohnten Wegen fühlt man sich immer zu Hause, auch wenn man lange nicht dort war. Automatisch schwelgt man in Erinnerungen und überdenkt so manchen Lebensabschnitt. In der Nähe der Hexenlinde verabschiedete ich zunächst Nadine. In Klings stehen nicht nur ihre Pferde, auch der Ziegenhof, den sie 2016 mit gründete, fordert ihre Aufmerksamkeit. Der Bio -Betrieb züchtet und verkauft Thüringer Waldziegen und das Rhönschaf. Auch hier könnt ihr gute und gesunde Lebensmittel kaufen.

Das letzte Stück der Etappe war ich mit Odin nun wieder allein.

Vorbei am Grenzturm oberhalb von Empfertshausen liefen wir auf dem Kolonnenweg und mussten uns als Team noch einmal bewähren. Eine Brücke war kaputt und hinterließ ein ziemlich steiles Flussufer.

Hintereinander mussten die Ponys durchgeführt werden, was nach einigen Überredungskünsten (sehr zu Odins Belustigung) dann auch klappte.

Bis zur Grenze nahe Theobaldshof war der Weg recht ausgespühlt und nicht mehr ganz so schön zu begehen.

Oben angekommen befanden wir uns auf dem Platz, an dem sich seit Wochen die "Grenzgänger" treffen, um gemeinsam ein Zeichen gegen die aktuelle politische und wirtschaftliche Lage zu setzen.

Grenzgänger. Das waren wir seit Montag auch irgendwie. Physisch als auch psychisch. Wir sind gelaufen entlang von Grenzen, die es gab um Menschen zu trennen. Viele von damals haben sie nicht akzeptiert, nach Möglichkeiten gesucht, "die Mauer" zu überwinden. Manchmal mit Erfolg, manchmal musste ein hoher Preis fürs Scheitern gezahlt werden.

Wir sind gelaufen und an persönliche Grenzen gestoßen. Haben manch körperliche Grenze überwunden aber auch psychische erreicht und um Hilfe gebeten.

Philosophiert man weiter, ist man im Leben doch immer wieder ein "Grenzgänger".

Wir stoßen an unsere Grenzen aus den verschiedensten Gründen. Erschöpfung, Angst, Krankheit, Verlust, die Arbeit, Familie, Selbstüberschätzung, Schicksalsschläge usw.

Aber ist es dann vorbei, wenn eine Grenze erreicht ist? Wer hat es in der Hand, sie zu überwinden ? Was können wir tun, um nicht an ihr zu scheitern, sondern zu wachsen?

Auf meiner bisherigen Reise durfte ich Geschichten über persönliche und von außen hervorgerufene Grenzen hören. Auch das Grüne Band erzählt viele von ihnen und schreibt wohl täglich Neue. Inklusive meiner Eigenen.

Die Menschen, die zu uns in die Therapie kommen, haben sowohl eigene Grenzerfahrungen gemacht oder müssen neu lernen, ihre Grenzen zu erkennen und zu setzen.

Beides lässt sich mit unseren Tieren wunderbar begleiten. Ein Tier ist sich seiner Grenzen bewusst und steckt diese klar ab. Signalisiert und kommuniziert sie nach Außen. Ebenso brauchen sie klare Signale und Energien, um die Grenzen anderer zu deuten und zu wahren. Viele Menschen haben das verlernt. Sind zu oft über ihre eigenen Grenzen gegangen. Andere bleiben stehen vor vermeintlichen Grenzen oder Herausforderungen und können sich nicht weiterentwickeln.

Ich wünsche mir, dass wir wieder mehr zu uns und unseren eigenen Grenzen stehen. Sie selbst nicht übergehen oder es gar zu lassen, dass sie vor Außen übergangen werden. So wie die Grenzgänger am Theobaldshof. Keine Angst zu haben, laut "nein" zu sagen. Egal in welcher Hinsicht.

Ich wünsche mir, dass wir den Mut haben, nicht zu zu lassen, das Grenzen, die uns in unserer Weiterentwicklung festhalten, einschränken oder beeinflussen, unser Leben bestimmen. Sondern das wir den Mut aufbringen sie zu überwinden. Auch Hilfe holen , wenn man es allein nicht schafft.

Eine Grenze ist nicht das Ende. Sie ist immer eine Chance. Und nur wir allein können die Verantwortung für uns selbst übernehmen, diese zu ergreifen, zu überwinden oder zu bewahren.

Morgen machen wir einen Tag Pause auf dem Knottenhof und gönnen uns und den Tieren ein paar Stunden Erholung. Dafür gibt es ein neues Video vom heutigen Tag als kleine Osterüberraschung und zum Teilen!

Am Montag geht's weiter zum Oberrothof.

Bis dahin von Herzen ein frohes Osterfest im Kreise eurer Lieben!



 
 
 

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